BLACKBOX

BLACKBOX – nominiert für den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik! 

“Cool wie Stoppok, entspannt wie Bernie Conrads, hellsichtig wie FJ Degenhardt. Was für eine Scheibe!” – Good Times Magazin, 11/2020

Besprechung in Rock Times vom Mai 2021:

George Leitenberger / Blackbox – CD-Review

Kritik in INMUSIC vom Mai 2021:

inMusic review 04-05 21

17 Songs – 66 min. Sprache: Deutsch

Veröffentlichungstermin:  11.12.2020

Label: Silberblick Musik Berlin:

https://www.silberblick-musik.de/label-berlin/

Vertrieb: Broken Silence: http://brokensilence.de

Promotion:  Uta Bretsch Communications, Köln:

uta bretsch_communications

Interview auf  RBB (Radio Berlin Brandenburg) vom 12.01.2021 :

“Was dieses Album so faszienierend macht, ist, dass es Krisen und Verwerfungen, Irritationen und Schmerz beschreibt und trotzdem musikalisch so vielfältig ist –  und vielseitig ! ”  -Marion Brasch, RBB

Hier das ganze Interview vom 12.01.2021  

FÜR TEASERS UND VIDEOS NACH UNTEN SCROLLEN

Im Januar 2020 nahm ich einen Schwung Lieder hier in Genf auf, viele im direkten Zusammenspiel mit meinem langjährigen Partner Roddy McKinnon, ein paar solo. Anfang März ging es mit den Aufnahmen in Berlin weiter, es kamen sowohl  Sebastian Pietsch am Tenorsaxophon, Andreas Albrecht am Schlagwerk und Tobias Fleischer am Bass, als auch Klaus Eichberger an Piano, Orgel und Akkordeon, Nora Beisels Stimme und Clarissa Mo am Bass und den backing vocals dazu… und eigentlich sollte es das gewesen sein, das Album war quasi  “im Kasten”.
 Und dann passierte es, das völlig Unerwartete, das seither unser  aller Leben ziemlich auf den Kopf gestellt hat: Covid 19, Corona, Pandemie, Lockdown, Social distancing, etc. – kurz:  wirklich grosse Quarantäne-Kacke (kaum Konzerte, Studioarbeit, Einnahmen…vom Feinsten). Aber dazu gleich mehr…BLACKBOX, diesmal ganz auf Deutsch,  ist ein Album, das, wie der Name schon sagt, versucht, einen Crash auszuwerten und aufzuarbeiten. Es setzt sich  mit dem arg ramponierten Schwerölsäufer Hoffnung auseinander (MS ESPERANZA), erzählt die Geschichte von FRIEDRICH, einem oberflächlich etwas aus dem Takt geratenen, charmanten  Berliner Kiezkontrolleur, dem Krieg und Waisenhaus die Kindheit zertrümmerten und den die Fürsorge verriet. Es ist ein beschwingtes Lied für einen verstorbenen Freund dabei und in einigen Songs geht es um Verrat  und Vergebung, ein Thema, das konventionell eher in Romanen, auf dem Theater oder im Film als  im Singer/Songwriter-Genre verhandelt wird: Verrat eines Flugkapitäns an seinen Passagieren (SKYDEVIL), Verrat in einer Familie (PREISWERT//ZAUBERBERG//SCHLEICHER). Und es geht um Wege zur Vergebung als Überlebensmittel (KEIN WUNDER//LASS LOS), als Ausweg aus dem Gefängnis, in das einen Verletzungen schleudern können, um Vergebung, um Loslassen als  der wahren Rache. Kompliziertes Unterfangen, keine Frage. Aber vielleicht doch machbar – mit etwas Hilfe von  Oscar Wilde: “Always forgive your enemies – nothing annoys them so much.”  Und es gibt ein neues Reiselied ( UNTERWEGS#2 ), das ich allerdings  schon 2018 geschrieben hatte. Kaum wo kann man sich selbst so neu wiederfinden, erfinden und mitunter auch verlieren wie auf Reisen. Und es ist endlich ein Liedlein mit drauf für LADY K & JACKIEBOY, meine heissgeliebten Vierbeiner. Selbstredend wollten dann unter dem Eindruck der Corona-Pandemie noch neue Songs ins Leben kommen, Songs wie ZEITENWENDE,  SCHWARZE SCHWÄNE oder RICHTUNG RIFF, die diesem Mega-Ereignis Rechnung tragen. Des Lockdowns  wegen nahm ich diese Songs  in meinem Genfer Atelier solo auf, bat Klaus und Clarissa um ein paar Klangtupfer  per Bass und Tasten und schickte die Lieder nach Berlin. Dort wurden sie von unserem Produzenten Andreas Albrecht gemischt, gemastert, aber nicht “aufgeblasen” oder geschönt, sondern im Kern so pur gelassen, wie sie hier in  der Quarantäne  in Genf aufgenommen wurden.

Hier folgen nun die TEASERS von ROUGHMIXES der 17 Songs von BLACKBOX:

Das Album beginnt mit:

LASS LOS Verrat kann man mit Rache beantworten. Nur dass Rache uns nicht reinigt, sondern uns unterwirft: Sie nimmt unser Fühlen, Denken und Handeln in Besitz d.h. wir werden besessen. Besser: Loslassen und neue Wege finden.

RICHTUNG RIFF  ist das erste der drei “Lockdown-Lieder”. Ich hatte gehofft, dass wir während dieser enormen Corona-Krise endlich mehrheitlich kapierten, was uns wirklich fehlt: Zeit, Muße, Gelassenheit und Demut – vor dem Wunder des Planeten.

BIRDY ist ein Titel für den verstorbenen Schauspieler Andreas Schmidt (1963-2017). Wir lernten uns 1985 am Stadttheater Dortmund bei Jost Krüger kennen. Ich spielte ihm ‘Wild Horses’ von den Stones vor und er überzeugte mich davon, bei der Musik zu bleiben. In Berlin wohnten und arbeiteten wir in der Solmsstrasse  41 in Kreuzberg. Eines Nachts im Winter  sahen wir BIRDY von Alan Parker im Yorckkino und “flogen” anschliessend in jugendlicher Begeisterung durch das alte SO 36. Andreas war ein Menschenflüsterer. Seine Inszenierung von Bukowski-Gedichten im Schöneberger Kroll-Theater war einzigartig. So wie er selbst.

In der Nacht nach Andreas’ Beisetzung im Oktober 2017 ging ich stundenlang alleine durch das spätherbstliche Berlin und mir fielen die ersten Zeilen zu diesem Lied ein:

ZEITENWENDE  ist “Lockdown-Lied” Nr.2 – solo im Genfer Atelier aufgenommen im März 2020, ein paar bewegte Bilder mit dem iphone dazugeschraubt, fertig. In der Gefahr liegt auch ‘ne Chance…:

An dieser Stelle und besonders für die, die des Polnischen mächtig sind: Es existiert  bereits eine ganz eigene polnische Version von ZEITENWENDE vom legendären

MIREK CZYZYKIEWICZ  (in der Übersetzung von Leszek Berger):

ZAUBERBERG  Es gibt Menschen, die Barmherzigkeit für Sterbende als “blödes Geschwätz” und “Scheissdreck” abtun. Es gibt solche Ungeheuer, sie sind toxisch und geben keine Ruhe, bis alles um sie herum wie gefroren und nach ihrem Gusto kontrollierbar wirkt. Der Zauberberg ist ein Hügel, wo solche Scheusale ihr verstocktes, hasserfülltes Dasein in frostig-perfekten Wohlstandshöhlen fristen. Hier mein Grabgesang für diesen Wahnsinn in der Maske der Biederkeit. Kein Hass. Nur Trauer. Ein Schwanengesang:

SCHWARZE SCHWÄNE  – Lockdown-Lied numero drei. Corona war der Wake-up-call oder ein weiterer Schwarzer Schwan:  Haltet ein, dreht um, denkt nach! Denkt neu, handelt nachhaltig, mensch-orientiert, langfristig! Und wir, was tun wir wirklich? Wir schaufeln fleissig weiter, nein – nicht auf der Baustelle, die man Zukunft nennt. Sondern am Grab unserer Kinder und Kindeskinder.

Kein Teaser, sondern das ganze Lied, wieder mit einem kleinen home-made-vid:

KEIN WUNDER Zauberberg-Gesänge Teil II: Natürlich hat man Rachegelüste, wenn man betrogen, beschmutzt, beschädigt worden ist. Auf dem Höhepunkt meines Blutdurstes stiess ich zum Glück auf den Satz “Wenn du auf Vergeltung aus bist, grab besser gleich zwei Gräber – eins für den Feind, eins für dich selbst.” Die langfristig bessere, aber zuerst weit schwierigere Art der Rache ist deshalb Vergebung.

SPUREN Dreissig Jahre “danach”. Das Feuer brennt nicht mehr. Aber es liess kein Desaster, sondern eine grosse Wärme zurück. Wir hätten nicht schöner scheitern können. Einen Scotch, den ich sehr mag, ziert der Spruch:  “Time takes out the fire but leaves in the warmth.”

CHELSEA BOOTS Ein paar Zeilen über den alten Herrn, aufgeschrieben im Café Nero in London im Frühjahr 2003. Durch Zufall wiedergefunden, als ich etwas ganz anderes suchte. Das wohl persönlichste Stück auf der ganzen Platte. Ein improvisierter One-Take auf zwei Gitarren mit Stimme und Tenor-Sax.

UNTERWEGS #2  Nummer zwei deshalb, weil UNTERWEGS bereits als Titel auf meinem Album LAND DER DICHTER von 1998 zu finden ist. Die wahre Reise ist die Reise zu den Strassen ohne Namen – sie sind überall.

FRIEDRICH Wenn so einer unvermittelt den Imbiss “kontrolliert”, im Kreuzberger Graefekiez, mit Zigarre und schnarrendem Kasinoton, dann dreht man sich schon mal weg, weil man lieber nicht angesprochen werden will. Wenn man sich einlässt, ihm eine zeitlang zuhört, dann kommen sie vorsichtig zum Vorschein, hinter den Geschichten – die kleine wie die grosse Geschichte.  “Friedrich” übrigens alleine ist DAS Lied der Lieder, eine neuzeitliche Melange aus Waders oder Meys besten Momenten der vergangenen fünf Jahrzehnte.“ Jochen Arlt, Preis der Deutschen Schallplattenkritik

SCHLEICHER Zauberberg-Gesänge III: Erbschleicherei ist ein übles Vergehen. Im StGB existiert sie aber nicht als Tatbestand. Erbschleicher operieren mit diesem Besteck: Schmierentheater, Manipulation, Verleumdung.

ZWEITE HALBZEIT  Hat länger gedauert…

SKYDEVIL Der Lufthansa-Chef: „Er war 100 Prozent flugtauglich. Ohne jede Auffälligkeit.“ “Skydevil“ war das Passwort, mit dem der Co-Pilot einer abgestürzten Germanwings-Maschine im Internet kurz vor dem Crash unterwegs gewesen war. Wenn er das Flugzeug wirklich absichtlich zum Absturz brachte – welch wahnsinnige Macht muss dann das Monster Krankheit über einen “ganz normalen Jungen” gehabt haben, dass er nicht nur sich, sondern auch 149 völlig unschuldige Menschen verraten und mit in seinen “erweiterten Suizid” genommen hat?

PREISWERT Einmal mehr der geniale Oscar Wilde:“Heute kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert.”

Zauberberg-Gesänge IV: Woher kommt nur all die verdammte Habgier? Und kennt jemand ein Gegenmittel?

LADY K & JACKY-BOY Wuff!! Das bisschen Text im Studio direkt ins Mikro auf einen klassischen Picking-rag improvisiert klingt so:

MS ESPERANZA  Dieses Lied schrieb ich nach dem Tod meiner Schwester 2016. Esperanza, Hoffnung als ramponierter Schwerölsäufer, ein zerschundener Seelenverkäufer, der eigentlich kaum mehr fahren kann und dem man sich dann “eben doch” in lakonischem Optimismus anvertraut. Lebensbejahende Melancholie…

ICH WÜNSCH DIR,DASS DER WIND SICH ÄNDERT

©2020 George Leitenberger

Alle Rechte vorbehalten

Hier ein paar Täter bzw. Tatwerkzeuge:

Gibson ES 125, Bj. 1949

Gibson ES 125 Bj. 1949

Fano Alt de Facto + Lady J , Gibson J 50, 1964           

Lady J + Jezebelle aka Tiger Lilly (Blazer & Henkes 1942 Gibson Southern Jumbo).

Gibson J 50 Baujahr 1964 : “Lady J”

George’s Californian Fano alt de facto  by Dennis Fano –  eine Art Crossover-Klampfe aus einer Les Paul und einer Tele – mit einem unfassbar geilen Sound!

Fano Alt de Facto, “The Fano” und ein einfaches Epi-5-string.

“Big Mama”, eine 1995 Gibson J 200 – gerettet von Ernie Rissmann, einem wunderbaren Gitarrenbauer und feinen Menschen:

https://www.rissmann-gitarren.de

In Smokey Joe’s Studio in Genf:

      George Leitenberger

Roddy McKinnon

Roddy mit seiner 1919 Gibson F 4

Andreas Albrecht & Mister Jack

AA ohne Mister Jack

AA mit Scan : Dieser Mann wird demnächst Papa!!

AA – Usine Kugler

Gute Miene…

…zu welchem Spiel?  – George Leitenberger & Roddy McKinnon

 Jackie & George

Es war ein Haufen Arbeit und eine grosse Freude!